Wohnheim Varnbüel, St.Gallen

Esssaal Jugendwohnheim St.Gallen

EIN AUFFÄLLIGER ANBAU BEHERBERGT EINEN ESSSAAL

Ausgangslage
Das Wohnheim Varnbüel ist ein koedukativ geführtes Wohnheim für normalbegabte Jugendliche im Alter zwischen 15 und 20 Jahren. Mit dem Angebot werden Jugendliche auf dem Weg in die Erwachsenenwelt unterstützt und begleitet. Ein wichtiges Anliegen ist das Erreichen eines Schul- und/oder Lehrabschlusses. Das Wohnheim bietet während 365 Tagen im Jahr acht interne und fünf externe Wohnplätze an.

Aufgrund akuter Platznot in der Küche hat der Vereinsvorstand beschlossen, das Jugendwohnheim um einen Esssaal zu erweitern. Die Lage der Küche und die Grundstücks-Topographie liessen nur eine Erweiterung auf dem ehemaligen Gartensitzplatz zu.

Konzept
Der Anbau wurde als Gartenpavillion konzipiert — ein kleines leichtes Gebäude in einer Gartenanlage. Zwischen Alt und Neu entsteht ein ungewöhnlicher Kontrast. Die Jugendlichen sollen sich immer noch wie auf dem ehemaligen Sitzplatz fühlen. Dreiseitig geschlossen gibt der Esssaal durch eine schiebbare Glasfront den Blick zum bepflanzten Hang frei.

Umsetzung
Für die Aussenfassade wurde Tecu Gold gewählt — eine Legierung aus Kupfer und Aluminium. Der ursprüngliche goldene Farbton der Oberfläche mattiert schon bald nach der Verarbeitung am Objekt und entwickelt sich bei freier Bewitterung mit einer ganz eigenen Charakteristik allmählich zu einer eindrucksvollen warmbraunen Oberfläche weiter. Die Licht und Schattenkontraste werden allmählich schwächer, die gewalzte Oberfläche altert auf würdige und schöne Weise.

Die Bandware wurde zu horizontalen Metallschindeln verarbeitet. Durch die Walzung erhalten die Schindeln eine fein gewellte Oberfläche, welche das Metall weich und papieren erscheinen lässt. Die optische Fragilität der Oberfläche, als Metapher für die Lebensphase der Jugendlichen, ist gewollt.